Was ist Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew (oder „Spondylitis ankylosans“, übersetzt: versteifende Wirbelentzündung) ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Bei der langsam voranschreitenden Krankheit verändern sich sowohl die Wirbelsäule als auch das Gelenk, welches Hüftbein und Wirbelsäule miteinander verbindet. Die Erkrankung schränkt die Beweglichkeit der Betroffenen erheblich ein. Im weiteren Verlauf kann sich die Wirbelsäule versteifen. Folgen davon sind zum Beispiel die Entstehung eines dauerhaften Rundrückens und Flachrückens im Lendenwirbelsäulenbereich. In einigen Fällen führt die Krankheit dazu, dass einzelne oder mehrere Gelenke vollständig versteifen. Morbus Bechterew tritt bei Männern und Frauen jeden Alters im gleichen Maße auf. Etwa ein Prozent der Mitteleuropäer sind von Morbus Bechterew betroffen.

Häufige Ursachen:

Wie genau Morbus Bechterew entsteht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Nach dem heutigen Wissensstand wird jedoch vermutet, dass ein krankhaftes Wechselspiel zwischen einer genetischen Veranlagung und Umwelteinflüssen zu einer krankhaften Immunreaktion des Körpers führt. Die Folge ist eine chronische Entzündung der Wirbelsäule. Hierbei sammeln sich Abwehrzellen in den Gelenken, die die Entzündung verursachen. Fast alle Patienten mit Morbus Bechterew haben ein Gewebemerkmal, das „HLA-B27“, gemeinsam. Es bewirkt, dass gewisse Erreger nicht abgetötet werden können. Es sind meist Keime, die Infektionen des Magen-Darm-Trakts auslösen. Bis heute konnte man jedoch nicht den Zusammenhang klären, warum es dann zu einer Entzündung der Wirbelsäule kommt.

Wann hilft der Physiotherapeut?

Sie können einer Morbus Bechterew Erkrankung nicht vorbeugen. Gezielte gymnastische Übungen, welche die Beweglichkeit der Wirbelsäule unterstützen und die Rückenmuskulatur stärken, können die Versteifung der Wirbelsäule jedoch verzögern und somit den Verlauf von Morbus Bechterew begünstigen.

In jedem Stadium der Erkrankung gilt deshalb: Regelmäßige und konsequente Gymnastik sowie aktive Bewegungsübungen sind das A und O in der Therapie von Morbus Bechterew. Im frühen Stadium der Erkrankung helfen Ihnen Physiotherapeuten dabei, Fehlhaltungen des Bewegungsapparates sowie Versteifungen der Wirbelsäule oder mögliche anderen Spätfolgen vorzubeugen. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, wird die physiotherapeutische Behandlung im Hinblick auf die jeweiligen Symptome ausgerichtet.

Was erwartet den Patienten?

je nach dem, welche Beschwerden Sie haben, führen Physiotherapeuten einen individuell gestalteten Behandlungsplan durch. Dazu gehören:

  • Mobilisation des Brustkorbs
  • Verbessern der Atemfunktion
  • Schulen der Wirbelsäulenbeweglichkeit
  • Mobilisation der eingeschränkten Gelenke
  • Trainieren der Bauch- und Rückenmuskulatur

Behandlungsziele in der Physiotherapie:

  • Verbessern der Wirbelsäulen- und Brustkorbbeweglichkeit
  • Dehnen der verkürzten Muskulatur und Kräftigung von schwachen Muskeln
  • Verbessern der Beweglichkeit aller Gelenke, besonders der Finger-, Schulter-und Hüftgelenke
  • Schmerzen lindern
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